Schlagwort: schmale bank

2018-10-20 Verbandsliga FASS Salzgitter

Zwei Spiele in weniger als 15 Stunden

… oder auch „viele Kilometer umsonst“. Es ist wahrlich nicht die Saison der 1b-Mannschaft des FASS Berlin e.V. Nach fünf Spielen stand das Team von Michael Reinhardt noch ohne jeden Punkt da und musste als Außenseiter beim Tabellenzweiten in Bremerhaven ran.

Hoch im Norden

Und so machte man sich auf den Weg in die Hafenstadt mit einem ausgesprochen dünnen Kader. Lediglich 9 Feldspieler und zwei Torhüter standen zur Auswahl, so dass der Coach in die Bresche sprang und sich nach langer Abstinenz wieder in die Ausrüstung zwängte.

Genutzt hat es zumindest am Samstag leider nichts, zu deutlich war die Dominanz der Norddeutschen. Hielt man sich in dieser fairen Partie im ersten Drittel mit nur einem Gegentreffer noch recht wacker, wurde es im Mittelabschnitt deutlich:
Vier weitere Tore musste man hinnehmen, das Spiel war entschieden. Für den sehr gut haltenden Maximilian Lorenz ging Dario Piroddi für das Schlussdrittel in den Kasten, aber auch er wurde nicht verschont. Bremerhaven verwaltete das Spiel, erzielte kurz vor dem Ende aber noch zwei weitere Tore. 0:7 (0:1 0:4 0:2) aus Sicht der Berliner stand am Ende auf der Anzeigetafel.

Stadtmusikanten

Am Tag darauf war die Hoffnung eine neue, stand doch mit den Weserstars Bremen 2 eine Mannschaft auf dem Plan, bei der Punkte im Bereich des Möglichen schienen. Denn die Bremer waren bis dahin ebenso punktlos wie die 1b. Der Kader war natürlich nicht über Nacht auf wundersame Art und Weise gewachsen, es blieb also ebenso dünn. Trotz aller Umstände entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem die Weserstars zwar in Führung (11.) gingen, aber FASS eine Antwort parat hatte. Und die zeigte sich in Person des Trainers Michael Reinhardt, der seinen „Mannen“ mal zeigte, wie das Ganze so geht. Innerhalb von 26 Sekunden erzielte er nicht nur den Ausgleich, sondern gleich auch noch die Führung (beide 13., Assists bei beiden Toren Dennis Wegener und Max George). Und wiederum 52 Sekunden später legte er mit einem Alleingang in Unterzahl noch einen nach (14.), so dass man echte Hoffnung auf Punkte haben konnte.

Als der Coach die Führung dann auch noch in der 26. Minute auf 1:4 ausbauen konnte, schien die Hoffnung auf die ersten Punkte wahr zu werden. Aber die Bremer gaben sich noch nicht geschlagen und kamen noch im Mittelabschnitt in Überzahl zum 2:4 (36./PP1).

Im letzten Drittel trat das ein, was befürchtet worden war. Der „dünne“ Kader zeigte den Kräfteverschleiß beim zweiten Spiel innerhalb von knapp 15 Stunden und musste sich dem Druck der Bremer noch beugen. Drei Gegentore in den letzten 20 Minuten (45./47./53., PP1) machten alle Hoffnungen zunichte und man musste mit der zweiten Niederlage an diesem Wochenende die Heimreise antreten.

Schwerer Neuaufbau

Fazit: Man war dicht dran, aber es reichte leider doch nicht. Es wird für das Team eine schwere Saison bleiben. Aber das ist nach den Spielerabwanderungen in den vergangenen beiden Jahren auch nicht weiter verwunderlich. Der Wiederaufbau gestaltet sich schwer, der Nachwuchs im Team ist stellenweise noch nicht so weit. Und wenn dann noch gestandene bzw. erfahrene Spieler wie Milos Mihajlovic nicht mit an Bord sind, wird es umso schwerer. Dass aber der untrainierte Coach mal so kurz 4 „Buden“ macht, zeigt, wie wichtig Instinkt und Erfahrung in diesem Sport sind. Und das sollte das Positive sein, was man aus diesem Wochenende ziehen kann.

Matze Penk

2018-11-10 FASS vs Chemnitz

Hart an der Spitze – Crash für Chemnitz

Das tut der Berliner Fanseele gut: Mit 13:4 (4:1, 6:2,3:1) erlebten die Chemnitz Crashers eine herbe Bruchlandung bei ihrem Gastspiel in Berlin. Die mit schmaler Bank angereisten Gäste mussten nach dem Aufwärmen auch noch auf Willy Weichert verzichten und hatten den Weddingern nicht sehr viel wirksames entgegen zu setzen.

Weckruf im ersten Drittel

Trotz allem brauchten die Akademiker erst noch einen Warnschuss, um ihre volle Leistungsstärke zu entfalten und so war es zunächst einmal eher Patrick Hoffman im Berliner Tor, der Heldentaten vollbringen musste, bis Filip Kokoska in der 3. Minute das erste Mal produktiv wurde und zum 0:1 für die Crashers traf.
Die kalte Dusche hatte gesessen, FASS Berlin nahm Fahrt auf und 50 Sekunden später fällt der Ausgleich durch Julian van Lijden (Wagner, Czajka). Zwar sind die Crashers noch in der Lage schlimmeres zu vermeiden, doch spürbar nehmen die Berliner Fahrt auf und es geht nach weiteren Treffen von Jentzsch, Wagner und Eickmann mit 4:1 in die Kabine.

Und nochmal…
2018-11-10 FASS vs Chemnitz
Böwe und Eickmann stoppen Hirsch

Den Sieg schon in der Tasche, beginnt das zwete Drittel zwar nicht schlecht, aber die Chancenverwertung gerät eher lässig bis in der 27. Minute das Duo Kokoska/Berlin wieder zuschlägt. Diesmal erzielt Tim Berlin den Treffer zum zwischenzeitlichen 4:2.
Die Gastgeber genau ab diesem Moment wieder konzentrierter.  Es dauert zwar noch bis zur 33. Spielminute, dann bricht aber ein wahrer Torrrcigen aus und FASS Berlin zieht durch die Tore von Dimitri Butasch, Joe Timm, Nico Jentzsch und Patrick Czajka bis zur 35. Spielminute auf 8:2 davon.

Kokoska findet dann aber doch noch ein Loch in den Berliner Reihen und steuert in der 36. Minute das 8:3 bei ehe van Lijden kurz vor Ende des Drittels mit einem Doppelschlag zum 10:3 Pausenstand die Fronten endgültig klärt.

Stehend KO

Das finale Drittel sieht dann deutlich erschöpfte Chemnitzer, die aber dennoch alles zu geben versuchen, um das katastrophale Ergebnis zu verbessern, aber die Berliner spielen ihren Stiefel jetzt einfach herunter, kombinieren und versuchen den spielerischen Weg zum Erfolg und erspielen bis zur 52. Minute noch drei weitere Treffer durch Czajka, van Lijden und Jentzsch zum 13:3.

Der Schlusspunkt gebührt aber am Ende, wie könnte es anders sein, dem Duo Kokoska/Berlin, die knapp 3 Minuten vor dem Ende den Endstand von 13:4 herstellen.

Konzentration gefordert und bekommen

Auf Seiten von FASS Berlin war von vielen Konzentration über 60 Minuten eingefordert worden, nachdem die Berliner in Bad Muskau beinahe, trotz einer 5:1 Führung, noch verloren hätten.
Das Team hat, von ein paar Lücken abgesehen, geliefert und bis zum ende Gas gegeben.
Dennoch sollte man sich vom Ergebnis nicht blenden lassen, standen am bitteren Ende doch nur noch 11 Mann in den Reihen des sich bis zum Ende wehrenden Gegners, der aber zusehends an Kraft verlor.

In jedem Fall sind es natürlich wichtige Punkte und Tore für das Selbstvertrauen und die Tabelle, aber das Re-Match nächste Woche in Chemnitz kann schon unter ganz anderen Vorzeichen starten. Trotzdem sind Punkte auch da unbedingt erforderlich, wenn man den Kopf oben in der Tabelle behalten möchte.

Fotos: Christiane Kuhn