Die letzten Tagen verliefen für FASS Berlin nicht gerade optimal. Die 4:3-Niederlage in Schönheide am vergangenen Wochenende sorgt wegen der Verletzung von FASS-Goalie Eric Steffen weiterhin für Unmut (dazu unten mehr), und es gibt weitere schlechte Nachrichten. Henry Haase wird voraussichtlich aus beruflichen Gründen bis Ende der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Das tut mir sehr leid, weil ich sehr gerne für FASS gespielt habe und das auch in Zukunft tun möchte. Aber wie es aussieht, ist es in den nächsten zwei Monaten einfach nicht machbar“, sagt der Verteidiger. „Ich drücke der Mannschaft die Daumen für den Erfolg und bin überzeugt, dass sie ihre gesteckten Ziele erreichen wird.“
Spiel in Chemnitz
Keine optimalen Voraussetzungen vor dem schweren Auswärtsspiel beim amtierenden Meister Chemnitz Crashers an diesem Samstag (03.02.24, 18:30 Uhr). „Wir müssen jetzt als Gruppe noch enger zusammenrücken und eine Jetzt-erst-Recht-Reaktion zeigen“, gibt Kapitän Tom Fiedler die Richtung vor. „Dafür kommt die schwere Prüfung in Chemnitz genau zum richtigen Zeitpunkt.“
Headcoach Christopher Scholz muss in Chemnitz auf Allrounder Roberts Licitis (berufliche Gründe) verzichten. Ansonsten soll der bestmögliche Kader zur Verfügung stehen.
Als Backup für Sören Thiem steht ab sofort Damon Bonness im Tor von FASS. Eigentlich tat er das in den letzten Jahren immer. In den Saisons 2015/16 (Oberliga Nord) und 2017/18 (Regionalliga Ost) war der heute 30jährige Stammkeeper der Ersten Mannschaft, danach hütete er den Kasten der FASS Allstars in der Landesliga. „Natürlich hat Damon in den letzten Jahren nicht die Trainingsintensität und das sportliche Level erlebt, wie wir es in der Regionalliga kennen“, meint Scholz. „Aber es ist für uns ein Privileg, den vielleicht besten Landesliga-Goalie im eigenen Verein zu haben. Ich denke, Damon wird sich in unserem Training rasch an das höhere Niveau anpassen. Ein dickes Dankeschön geht an die Allstars, allen voran Trainer Vladimirs Polkovnikovs, die diese Lösung ermöglicht haben.“
Unser Gegner
Für die Crashers läuft die Saison nicht optimal. Der Titelverteidiger rangiert auf Rang drei, und die beiden ersten Plätze sind bei nur noch vier ausstehenden Spielen kaum noch in Reichweite. Im Rückspiegel sieht man noch die Luchse Lauterbach heranrücken, denen man sich am vergangenen Wochenende mit 5:2 geschlagen geben musste. Trainer Charousek steht dennoch ein homogener und leistungsstarker Kader zur Verfügung, der immer mehr durch Spieler geprägt ist, welche aus dem eigenen DNL2-Team in die Regionalliga aufrücken.
Rückblick
Das Spiel in Schönheide zeigt bei uns noch Nachwirkungen. Vorab: Wir wissen, dass Verletzungen beim Eishockey nicht immer vermieden werden können. Am letzten Sonntag hat sich der Schönheider Spieler Gottsmann eine Verletzung zugezogen. Wir bedauern das und wünschen rasche Genesung. Unserem Angreifer Nico Jentzsch, bei dem nach einem Zweikampf eine Wunde genäht wurde, geht es wieder gut.
Was auffällt: Es war bereits das vierte Mal, dass ein Torhüter von FASS in einem entscheidenden Spiel von einem Angreifer der Schönheider Wölfe schwer verletzt wurde. Am Sonntag erwischte es Eric Steffen, der in der 59. Minute nach dem 3:3-Ausgleich der Gastgeber mit einer schweren Schulterverletzung ausgewechselt werden musste, weil der Gegenspieler beim Torjubel über die Schulter des auf dem Eis liegenden Torhüters stieg.
Alle diese Spiele hatten entscheidende Bedeutung für den Saisonausgang, alle standen auf des Messers Schneide, alle endeten dann mit einem Sieg von Schönheide. In allen vier Fällen werden Betrachter der Videos wahrscheinlich zu unterschiedlichen Bewertungen kommen. Für uns bleibt jedenfalls ein sehr bitterer Beigeschmack.
Foto: Philipp Knop